Wie alles anfing...


Seit meiner Kindheit begeistere ich mich für Tiere und insbesondere für Hunde. Mein Vater war chancenlos, wenn ich auf der anderen Straßenseite eine Dogge entdeckt hatte. Leider blieb mir trotz jahrelangen Bettelns ein eigener Familienhund versagt (Versuche, diesen durch Steiff-Dackel oder nachtaktive Hamster zu ersetzen, scheiterten kläglich). So musste der arme Kettenhund der Nachbarn und der Familienhund meiner besten Freundin herhalten - immerhin konnte ich Spaziergänge machen, den Hundegeruch aufsaugen und Nero und Max in allen Lebenslagen beobachten.

Nach meiner Berufsausbildung war ich ganztags berufstätig und verzichtete bewusst und seufzend auf den ersehnten eigenen Hund. Und wieder wurden die Vierbeiner der Freunde und Bekannten "ausgeliehen", entweder zum Spazierengehen, zum Wandern, übers Wochenende oder für den mehrwöchigen Urlaub. Ich bin heute noch dankbar, dass ich durch das Vertrauen dieser Menschen die Möglichkeit hatte, mich mein ganzes Leben mit Hunden zu umgeben. Glückliche Umstände führten vor knapp fünfundzwanzig Jahren zu einer neuen Wohnsituation, die trotz meiner Berufstätigkeit nun endlich den Traum von einem eigenen Hund wahr werden ließ. Leider mussten meine Kangalhündin Leyla und ich noch im Jahre 1999 im Grundgehorsamskurs auf dem Hundeplatz Methoden wie Leinenruck und Gebrüll erdulden. Damals keimten erste Zweifel in mir auf, ob dies der richtige Weg in der Hundeerziehung sein kann. Leyla hat mich eines Besseren belehrt. Je einfühlsamer und leiser ich mit ihr umging, desto einfacher und inniger war unser Miteinander. Hätte ich damals schon mehr über Herdenschutzhunde gewusst, wäre uns ein solcher Kurs auch sicher erspart geblieben.

Nach tausend Jahren im Büro als Übersetzerin und technische Redakteurin in der Industrie war schließlich im Jahr 2005 mein Stress- und Frustlevel nicht mehr zu überbieten und ich machte mich auf die Suche nach einer neuen Aufgabe, die mich endlich wieder mit Feuer und Leidenschaft erfüllt, und an die ich mit Herzblut herangehen konnte.

Es dauerte lange, bis der Groschen fiel... Mein ganzes Leben hatte ich schon Hunde um mich, verstand intuitiv ihre Körpersprache und erkannte ihren Gemütszustand - und so begann ich eine einjährige professionelle Ausbildung zur Hundetrainerin. Über die Jahre im Beruf hatte ich sehr viel mit Menschen zu tun, dazu häufig in Schulungen und als Coach gearbeitet, und in der technischen Redaktion hatte ich gelernt, wie man komplizierte Dinge einfach, geduldig und verständlich erklärt. Freude an der Arbeit mit Menschen, die Liebe zu Hunden und ein instinktives Verständnis ihrer Körpersprache rundeten die Grundvoraussetzungen für den Beruf ab.

Mit der Prüfung in 2006 erhielt ich den Ritterschlag zur Diplom-Hundetrainerin und Hundeverhaltensberaterin. Laufende Fortbildungen gehören selbstverständlich weiterhin dazu, z.B. bei Günther Bloch, Perdita Lübbe, Ina und Thomas Baumann, PD Dr. Udo Gansloßer, Sophie Strodtbeck, Mirjam Cordt, Dr. Dorit Feddersen-Petersen, Dr. Gabriele Niepel, Rütter's D.O.G.S., Michael Grewe, Rainer Dorenkamp, u.v.m.

Heute stehe ich Ihnen gerüstet mit einer umfassenden Ausbildung und Zertifikat sowie meiner fast 15-jährigen Erfahrung als professionelle Hundetrainerin und Verhaltensberaterin zur Verfügung. Ich möchte Ihnen kompetente Unterstützung bieten und die Arbeit für alle Beteiligten positiv und rücksichtsvoll gestalten. Ich freue mich auf Sie!

Leider hat mein Seelenhund Leyla nur noch die ersten Jahre meiner Hundeschule miterlebt. Sie wurde im September 2008 im Alter von vierzehn Jahren von ihren Schmerzen erlöst. Sie war der Auslöser und mit ein Grund für meinen Wunsch, vielen missverstandenen oder traumatisierten Hunden einen neuen Weg zu zeigen. Ich bin ihr unendlich dankbar und werde sie niemals vergessen.

Ihre Nachfolgerin Yoko, ein sensibler Herdenschutzhundmix aus Spanien, hat mich von 2009 elf Jahre lang begleitet und musste uns leider Anfang Juni 2020 verlassen. Auch sie durfte das hohe Alter von fünfzehn Jahren erreichen. Mit ihr gab es nur leise und feine Kommunikation, wir verstanden uns blind.

Im Jahr 2012 fand die gewitzte Wilma zu uns, eine Tierheimhündin aus Rumänien mit einer wahrscheinlich wenig schönen Vergangenheit. Wilma ist eine große Persönlichkeit in einem unpassend kleinen Körper ;-)

Wilma hat die hündische Gesellschaft von Yoko stark vermisst. Sie war zwischenzeitlich doch recht nervös und unruhig, hatte Probleme mit dem Immunsystem und war leicht depressiv. Kein Wunder, wenn die langjährige Hundefreundin von einem Tag zum anderen plötzlich fehlt. Die beiden waren ein Eierkuchen.

Im September 2020 endlich ist nun wieder eine große Hündin bei uns eingezogen. Die Suche war schwierig und leider wurde ich in Deutschland nicht fündig, aber das Warten hat sich gelohnt. Koru ist ein Rafeiro do Alentejo, also auch wieder ein Herdenschutzhund. Sie wurde im Alter von 6 Monaten im nordspanischen Burgos mit ihren Geschwistern und ihrer Mutter aus der Tötungsstation gerettet und in einem Tierheim untergebracht. Die Arbeit der Tierschützer vor Ort ist bewundernswert und hat meinen größten Respekt. Koru hat nun alle die Spielregeln gelernt, die in einem Haushalt und beim Spaziergang in Deutschland gelten. Auch das Autofahren, das sie nach ihrem Transport nach Deutschland rigoros ablehnte (um es einmal milde zu formulieren 😂) klappt nach einem kleinteiligen Training über lange sieben Wochen nach ihrer Ankunft auch wieder prima. Sie ist sehr intelligent und lernt schnell, aber sie ist auch sehr "hartnäckig im Verfolgen von Zielen", wie der Hundetrainer sagt... ;-) Und Wilma flitzt jetzt wieder mit einem Lachen im Gesicht über die Wiese und animiert Koru zum Spielen...


Bilder:
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